Massenspektrometrie
Titelblatt
Übung
Massenspektrometrie
SoSe 2022
Abgabedatum
19.06.2022
Expertengruppe 15
Timon Kampen
Jonathan Sensse
Dominik Buchholz
Inhaltsverzeichnis
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Multiple Choice (MC) Fragen
Instrumenteller Aufbau
Welche dieser Bauteile gehören grundsätzlich in ein Massenspektrometer?
- Ionisationsquelle
- Monochromator
- Prisma
- Massen Analysator
- Neondampflampe
- nur 1
- nur 1 und 4
- nur 2, 3 und 5
- nur 2, 3, 4 und 5
- Alle (1-5)
Antwort B ist korrekt. Anders als bei vielen spektroskopischen Instrumenten, werden in einem Massenspektrometer keine Monochromatoren, Prismen oder Neondampflampen benötigt. Grundlegende Bestandteile eines Massenspektrometers sind: Ein Einlasssystem, eine Ionisationsquelle, ein Massenanalysator und ein Detektor. Dabei kommen viele unterschiedliche Apparaturen zum Einsatz. 1
Ionisation
Welche Aussagen zur Ionisation treffen zu?
- Bei der chemischen Ionisation (CI) entstehen bei Verwendung von Gasen ohne Wasserstoffatom Quasimoleküle.
- Weiche Ionisation kann durch elektrische Anregung erfolgen.
- Bei der Elektronenstoßionisation (EI) werden Moleküle meistens mit 7 eV geladenen Teilchen beschossen.
- Durch harte Ionisation treten durch die überschüssige Energie geringere Fragmentierungsreaktionen auf als bei der weichen Ionisation.
- nur 2
- nur 2 und 3
- nur 1, 2 und 4
- nur 2 und 4
- keine der oben genannten Aussagen treffen zu.
Antwort A ist korrekt.
- Aussage 1: Falsch. Bei Verwendung von Gasen ohne Wasserstoffatom wird die Ladung direkt übertragen. Quasimoleküle entstehen nur bei Gasen mit Wasserstoffatom.
- Aussage 2: Richtig. Das ist zum Beispiel bei der Elektrospray Ionisation (ESL) der Fall.
- Aussage 3: Falsch. Die Moleküle werden mit Teilchen beschossen, die mit 70 eV geladen sind.
- Aussage 4: Falsch. Bei der harten Ionisation treten durch die überschüssige Energie stärkere Fragmentierungsreaktionen auf.
Lorentzkraft
Damit ein Ion im Massenanalysator abgelenkt werden kann, wird ein Magnetfeld senkrecht zum Ionenstrom angelegt. Wie stark ist die Lorentzkraft, wenn die magnetische Flussdichte 0,5 T, die Geschwindigkeit des Ions 5 m/s und die Ladungszahl des Ions 2 beträgt?
- 5 N
- 1,25 N
- 50 N
- 0,2 N
- 20 N
Antwort A ist korrekt. Die Lorentzkraft berechnet sich wie folgt: 𝐹(𝐿) = 𝐵⃗ × z × 𝑣.
0,5 T × 2 × 5 m/s = 5 N
Die Geschwindigkeit der Ionen ist abhängig von der Masse der Ionen. Wenn nun ein konstantes Magnetfeld angelegt wird und die Lorentzkraft zusammen mit der Zentrifugalkraft auf die Ionen wirkt, können diese abhängig von dem jeweiligen Masse/Ladungs-Verhältnis detektiert werden. 5 6
Sektorfeld-Analysator
Welche Aussagen zum Sektorfeld-Analysator sind korrekt?
- Nur Ionen mit bestimmtem m/z-Verhältnis, deren Flugbahn der Rohrkrümmung entspricht, können den Detektor erreichen.
- Er besteht aus einem gebogenem Metallrohr zwischen den Polen eines Elektromagneten.
- Die richtige Formel für die Berechnung des m/z-Verhältnis lautet: (r2 × B2) : (2 × U)
- Durch Veränderung des Magnetfeldes lassen sich Ionen mit verschiedenen m/z-Verhältnissen detektieren.
- nur 4
- nur 1, 2 und 3
- nur 2, 3 und 4
- nur 1 und 3
- Alle (1-4)
Antwort E ist korrekt.
- Aussage 1: Richtig. Anhand verschiedener Parameter, kann die Flugbahn der Ionen so variiert werden, dass nur Ionen mit entsprechendem Masse/Ladungs-Verhältnis den Detektor erreichen können.
- Aussage 2: Richtig. (siehe Skizze)
- Aussage 3: Richtig. Mit dem Radius der Kreisbahn, der Beschleunigungsspannung und der magnetischen Flussdichte, lässt sich das m/z-Verhältnis rechnerisch ermitteln.
- Aussage 4: Richtig. Das Magnetfeld ist ein Parameter, mit dem die Flugbahn der Ionen beeinflusst werden kann und die Ionen so nacheinander detektiert werden können.
Analysatoren und Detektoren
Welche Aussagen zu Analysatoren und Detektoren treffen zu?
- Ein Quadrupol Analysator besteht aus zwei parallelen Metallstäben.
- Der Flugzeit Analysator (TOF) bestimmt die Molekülionenmassen anhand unterschiedlicher Driftgeschwindigkeiten.
- Trifft ein Ion auf die Kollektorelektrode eines Faraday Auffängers, führt dies zu einem Spannungsanstieg.
- Weil das elektrische Feld in einer Ionenfalle nicht stark genug ist, wird Helium-Gas benötigt, um die Ionen abzubremsen.
- Im Szintillationsdetektor werden in der letzten Stufe Elektronen detektiert.
- nur 1
- nur 2 und 4
- nur 2, 3 und 4
- nur 4 und 5
- keine der oben genannten Aussagen trifft zu.
Antwort B ist korrekt.
- Aussage 1: Falsch. Ein Quadrupol Analysator besteht aus vier parallelen Metallstäben.
- Aussage 2: Richtig. Unterschiedliche Ionenmassen bedingen unterschiedliche Driftgeschwindigkeiten. Diese sind grundlegend für die Massenauftrennung und so auch für die darauf folgende Detektion der m/z-Verhältnisse und Flugzeiten.
- Aussage 3: Falsch. Es kommt zu einem Spannungsabfall.
- Aussage 4: Richtig. Diese Aussage ist etwas spezifischer und wahrscheinlich nicht jedem direkt einleuchtend. Deshalb ist es auch umso wichtiger, die Grundlagen der verschiedenen Analysatoren verstanden zu haben, um die Frage richtig beantworten zu können.
- Aussage 5: Falsch. In der letzten Stufe werden Photonen detektiert.
Textaufgaben
Massenspektrum Ethanol
- Skizzieren Sie den Aufbau eines Elektronenstoßionisators und beschriften Sie die wichtigsten Bestandteile.
- Entscheiden Sie, ob es sich bei der Elektronenstoßionisation um eine harte oder weiche Ionisation handelt und erklären Sie den Ablauf einer Elektronenstoßionisation.
Die Elektronenstoßionisation ist eine harte Ionisation, da die Moleküle durch den Beschuss mit energiereichen Teilchen stark fragmentiert werden. Die Moleküle werden durch einen Probeneinlass in eine Kammer geleitet und dort senkrecht mit Elektronen (meist 70 eV) beschossen. Diese Elektronen werden durch eine Kammerspannung zwischen einem beheizten Metalldraht und einem Elektronenauffänger erzeugt. Die Elektronen lösen sich aus dem Metalldraht und schlagen Elektronen aus dem Probenmolekül heraus (M + e⁻ → M⁺ + 2e⁻). Die so ionisierten Probenmoleküle können dann durch den Repeller (eine negative Beschleunigungselektrode) entfernt werden. Moleküle, die nicht ionisiert wurden, werden durch das Vakuum entfernt. 14
- Ordnen Sie den Peaks die Begriffe Molekül-Ion-Peak, Basispeak und Fragment-Ion-Peak zu und definieren Sie die Begriffe.
- Molekül-Ion-Peak: 46 Der Molekül-Ion-Peak ist der Peak des intakten, also nicht fragmentierten Moleküls.
- Basispeak: 31 Der Basis-Peak ist der intensivste Peak im Spektrum.
- Fragment-Ion-Peak: 15, 18, 28, 45 Der Fragment-Ion-Peak stellt einzelne Fragmente des Moleküls dar.
- Identifizieren Sie anhand der Masse/Ladungsverhältnisse die Summenformeln der chemischen Strukturen an den einzelnen Peaks.
Hier sollte man zuerst den Molekül-Ion-Peak identifizieren und dann ausgehend von der Differenz der Masse/Ladungs-Verhältnisse zu den anderen Peaks die Strukturen der Fragmente bestimmen.
- 46 - C2H5OH;
- 45 - C2H5O;
- 31 - CH3O;
- 28 - C2H4;
- 18 - H2O;
- 15 - CH3
Massenspektrometrie
- Füllen Sie den Text aus:
Die __________ ist eine analytische Methode, durch die man mit wenig Substanz ein Massenspektrum einer Substanz aufnehmen kann. Der erste Schritt ist hierbei die __________, wo die Moleküle in einen Ladungszustand versetzt werden. Diese zerfallen dann in spezifische Bruchstücke und dienen als __________ für die Identifizierung der Substanz. Im zweiten Schritt wird eine __________ durchgeführt, indem man die Bruchstücke je nach __________ trennt. Als letztes werden die einzelnen Bruchstücke je nach __________ und __________ in ein Spektrum aufgenommen.
Die Massenspektrometrie ist eine analytische Methode, durch die man mit wenig Substanz ein Massenspektrum einer Substanz aufnehmen kann. Der erste Schritt ist hierbei die Ionisation, wo die Moleküle in einen Ladungszustand versetzt werden. Diese zerfallen dann in spezifische Bruchstücke und dienen als Fingerabdrücke für die Identifizierung der Substanz. Im zweiten Schritt wird eine Massenfokussierung durchgeführt, indem man die Bruchstücke je nach m/z-Verhältnis trennt. Als letztes werden die einzelnen Bruchstücke je nach Häufigkeit und Masse in ein Spektrum aufgenommen. 18 19
- Erläutern Sie zwei Unterschiede zwischen dem direkten und dem indirekten Einlasssystem.
Direkte Einlasssysteme werden für die Einführung schwerflüchtiger Substanzen verwendet. Sie haben gegenüber den indirekten Systemen den Vorteil, dass die Verdampftemperatur anpassbar und geringer ist und man so die Probenzersetzungsrate verringern kann, sodass sie weniger Probensubstanz benötigen.
Indirekte Einlasssysteme werden für das Einführen von leichtflüchtigen und gasförmigen Proben verwendet. Sie haben den Vorteil, dass sich die Probe so gut wie nicht entmischt und so gut analysierbar und als Spektrum leicht reproduzierbar bleibt. 20
- Erklären sie den Unterschied zwischen der Elektronenstoßionisation und der Elektrospray Ionisation.
Die Elektronenstoßionisation ist eine harte Ionisation, bei der die Probe mit geladenen Teilchen beschossen und dadurch ionisiert und fragmentiert wird. Bei der Elektrospray Ionisation handelt es sich um eine weiche Ionisation. Hier wird die Probe zu einem geladenen Aerosol vernebelt und dann das Lösemittel langsam verdampft, wodurch sich die Oberflächenspannung bis zur Coulomb-Explosion erhöht. Dieser Vorgang wird dann wiederholt bis die Tröpfchen klein genug sind und zum Analysator transportiert werden können. Die Probenmoleküle selbst bleiben hierbei intakt. 21
- Erklären Sie die Funktionsweise eines Szintillationsdetektors ab dem Eintreffen von Ionen.
Bei einem Szintillationsdetektor treffen die Ionen auf eine stark negativ geladene Elektrode, wodurch sich Elektronen aus ihr lösen. Diese Elektronen werden dann zu einer Szintillationsscheibe geleitet und erzeugen dort Photonen, welche dann in einem Photomultiplier verstärkt und als elektrisches Signal erkannt werden. 23
Quellenverzeichnis
Welche Quellen wurden verwendet.
1 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs 2022, Folie 5 ⇑
2 Eigene Grafik; Urheber: Timon Kampen ⇑
3 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs 2022, ganzes Skript ⇑
4 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs 2022, Folie 10, 11, 15 ⇑
5 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs 2022, Folien 24, 25 ⇑
6 https://pharmchem.de.cool/wiki/Instru/Massenspektrometrie zuletzt abgerufen: 19.06.22 10:24 Uhr ⇑
7 https://pharmchem.de.cool/wiki/Instru/Massenspektrometrie zuletzt abgerufen: 19.06.22 10:24 Uhr ⇑
8 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs 2022, Folie 24, 25 ⇑
9 Eigene Grafik; Urheber: Timon Kampen ⇑
10 https://pharmchem.de.cool/wiki/Instru/Massenspektrometrie zuletzt abgerufen: 27.05.22 12:20 Uhr ⇑
11 Eigene Grafik; Urheber: Timon Kampen ⇑
12 Eigene Grafik; Urheber: Timon Kampen ⇑
13 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs 2022, Folien 11, 12 ⇑
14 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs 2022, Folien 10-12 ⇑
15 https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/analyse-methoden/massenspektrometrie zuletzt abgerufen: 27.05.22 18:41 ⇑
16 https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/analyse-methoden/massenspektrometrie zuletzt abgerufen: 27.05.22 18:41 ⇑
17 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs 2022, Folie 44, 45 ⇑
18 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs 2022 ⇑
19 https://pharmchem.de.cool/wiki/Instru/Massenspektrometrie zuletzt abgerufen: 19.06.22 10:24 Uhr ⇑
20 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs, 2022, Folie 8 ⇑
21 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs, Folien 10-12, 15, 16 ⇑
22 Eigene Grafik; Urheber: Timon Kampen ⇑
23 vgl. Skript Seminar zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ Einführung Massenspektrometrie, Finja Krebs 2022, Folie 35 ⇑